Freitag, 21. Dezember 2007

Guten Appetit

Ich bin ein egozentrisches Arschloch mit einer Gabel und einem Messer in der Hand. „ Ich hätte gerne das Rumpsteak mit einer extra Portion Habgier. Bitte, nicht zu blutig!" die Frage „Sie lieben wohl unser Tagesmenü?" folgte prompt vom Teufel höchstpersönlich.
Ich meine, ich halte ja gerne mal ein Schwätzchen mit Satan, wenn er mal gute Laune hat, aber momentan möchte ich einfach nur essen! Ich will alles in mich hineinschlingen und hoffen, dass es mir nicht wieder hochkommt. Lang genug saß mir jedes Stück Fleisch im Hals und ließ sich nicht runterwürgen. Ständig hieß es „Mensch, haben Sie keine Lösung für Ihre Schluckblockade? Ist doch ganz einfach! Ich tue es regelmäßig und möchte mich vielleicht erst nächstes Jahr umbringen, da ich momentan auch nicht sooooooviel runterschlucke. Möchten Sie ihr Rumpfsteak noch?", „Nein, Sie labiler, abgefundener Schattenmensch. Sie können es gerne hinunterschlingen und wieder pseudofroh und blind durch die Welt laufen. Guten Appetit!"
Doch, eigentlich keine schlechte Idee so und nicht anders durch die Welt zu tingeln. Dann muss man ja auch nicht jedes Mal die Sauerei wegwischen, wenn Herr Magen meint wieder rebellieren zu müssen. Außerdem kann ich es mir dann endlich auch mal schmecken lassen. So ein schönes fettiges Rumpsteak gefüllt mit Rinderwahn beigelegt zu überzüchteten Babymöhrchen. Einladend, sehr einladend.
Lasse ich mich ein oder freue ich mich auf den nächsten Wischtag?

Montag, 17. Dezember 2007

Das Kopfweib




Das Weib schreit auf vor Schmerz

Und fühlt die Stiche in ihrem Scheitel

Vergisst das dunkle Ich im stechenden Herz

Schlägt auf, ein neues Kapitel


Aufzuwachen aus einem schweren Traum

Füllt ihren Leib mit Hoffnung

So zart, dieses Gefühl wie Flaum

Aufatmen, das Weib schreit nach Erlösung


So hört sie diesen Klang einer Stimme

Tief und warm umschließt sie des Weibes Leid

Sie fühlt sich geborgen, in jedem Sinne

Und doch kratzen sie Fänge des Neids


Das Weib giert nach ihm, nach dem Glück

Möchte ihn lieben, mit ihm tanzen, mit ihm sterben

Ein Zirkus voller lieblicher Träume, entzückt

Schmeichelt ihrer Sehnsucht nach zusammengesetzten Scherben


Sie strebt nach außen, will raus aus ihrer Hülle

Verspricht sich das pure Glück zu spüren

Die Zeit berührt sie zart mit Dank in Fülle

Ihr alter Schmerz erstickt und zugeschnürt


Sie lächelt, wie so lang nicht mehr

Fand die Stimme, die sie engelsgleich umgab

Möcht ihr danken mit Hoffnung und Begehr

Möcht ihr danken für alles, für alles